Die alte Welt beginnt uns nun immer schneller zu entgleiten und es ist gut so! Denn es ist die Zeit gekommen, dass wir unseren Kokkon verlassen und unsere Flügel ausbreiten. Es ist Zeit, wieder die Verantwortung hier zu übernehmen – in einer Welt, die lange von anderen übernommen worden war, während wir geschlafen haben. Wir sind nun herausgefordert, wieder die Führung zu übernehmen und es wird ziemlich ungewohnt sein, weil wir unsere Fähigkeiten diesbezüglich abgegeben und den Sensor dafür verloren haben.
Ganze Generationen ohne Führung kommen in der westlichen Welt jetzt heran. Sie haben gelernt, dass man ihnen keine Vorgaben machen darf, weil sie das einschränken könnte. Sie mussten deshalb auf den Schliff durch gesetzte Grenzen und erlernte Spielregeln verzichten. Von ganz klein auf wurde von ihnen erwartet, dass sie selber über alles entscheiden, auch wenn das noch lange nicht in ihrer Kompetenz gelegen ist. Weil sie keine Grenzen kannten, haben sie später dann auch nie lernen können, wie man Grenzen überschreitet, um den eigenen Raum zu erweitern. Sie sind geimpft worden gegen alle Kinderkrankheiten… die dazu da wären, die alte Genetik zu transformieren, sodass auf natürliche Weise eine Reifung und innere Eigenständigkeit eintritt.
Die 68-er-Generation hat man mit Drogen entgrenzt, die jetzigen mit der IT-Droge… Man gab ihnen Geräte in die Hand, die sie in den virtuellen Raum entführten und der ist grenzenlos – einmal abgesehen davon, dass er eine völlige Illusion ist: eine virtuelle Welt der Nichtigkeiten, kalte Technologie statt Herz-erwärmender Kommunikation. Es fährt ein Zug nach nirgendwo… Wir haben unsere jungen Generationen nicht mehr im Griff, weil wir auch uns selber nicht mehr im Griff haben. Wir haben die Führung über uns abgegeben und uns fremd-steuern lassen. Das sind Menschen und Völker in U-topia, im Niemandsland.
Grenzen schaffen Schutz und Vertrauen. Baut man sie mutwillig ab, wie wir das seit einigen Jahren auch in unserer Aussenwelt sehen, dann sind die Menschen orientierungslos und immer mehr auch geistig, psychisch und seelisch krank. Andererseits waren viele dieser Grenzen in sich selber schon kaputt. Und deshalb ist dieser gegenwärtige Prozess der Auflösung auch wichtig und gut für uns. Denn Grenzen, die dazu benutzt werden, um Menschen in eine unnatürliche Welt hinein zu sperren, wie das über Jahrhunderte und Jahrtausende geschehen ist… machen ebenfalls krank und sie werden vom natürlichen “Gewebe” des Lebens irgendwann einmal abgestossen werden müssen.
Wir haben deshalb jetzt in vielerlei Hinsicht eine einmalige und grosse Chance… herauszusteigen aus einer Welt, in der sich die Menschen so lange schon gefangen fühlen, in der ihre Wahrnehmung vernebelt ist und ihr Meister-Weg gegen ein unsägliches Sklaventum eingetauscht wurde. Führung nach aussen verlangt zuerst Führung nach innen und uns selber weise und stark zu führen ist momentan wohl die grösste Herausforderung für uns.
Das regelmäßig praktizierte Alleinsein ist wie eine Aufforderung an die wilde Seele, an Land zu kommen, uns nahe zu sein und mit uns zu kommunizieren, … Wir stellen Fragen und lassen die Seele antworten.
dieses und alle weiteren Zitate sind von Clarissa Pincola Estés: Die Wolfsfrau
Das ist eine grundlegende Anleitung für den Weg zur inneren Führung. Und es ist wohl momentan wie ein einsamer Ruf in eine Wüste hinein, die wir bisher als “unsere Welt” bezeichnet haben. Alleine sein macht den meisten Menschen Angst, auch wenn sie sich aufgrund der Künstlichkeit unserer Lebenswelt sowieso lange schon einsam gefühlt haben.
Und was ist Seele? Religionen haben bisher wenigstens davon gesprochen, wenn sie ihre Natur durch unselige Handlungen und sinnlose Kopf-Akrobatik auch weitgehend verdreht haben. In der modernen Welt wurde sie dann schliesslich ganz entsorgt. Doch Seelen kann man nicht einfach entfernen, wie man Körperteile entfernt und Völker mutwillig entwurzelt. Sie werden sich irgendwann wieder zurückmelden und einfordern, was ihres ist.
Wie ruft man eine Seele herbei? Es gibt viele Methoden: durch Meditation oder in rhythmischen Bewegungen, wie beim Laufen, Rennen, Trommeln, Singen, Musizieren. Indem man das Auge auf etwas Schönem ruhen lässt, durch Gebete, Kontemplation, meditative Rituale. Durch Stillstehen oder tranceähnliche Stimmungen…
Wir haben heute unendlich viele Möglichkeiten, unsere Richtung und unseren Weg zu wählen. Dennoch scheint es so, als wären wir dabei verlorener als alle anderen Generation vor uns. Es ist eben weitaus schwieriger, sich in entgrenzten Räumen zu bewegen und in einer Welt, die ihren Halt verloren hat, also dort, wo alles fix und fertig vorgegeben ist.
Dabei hätten wir etwas in uns, das uns eine Führung bieten würde, der wir absolut vertrauen könnten, weil sie uns niemals in die Irre leiten würde, egal ob wir in einer sicheren oder einer unsicheren Welt leben. Dazu aber müssten wir eben in direkten Kontakt kommen mit unserer Seele, wir müssten sie kennen und tagtäglich nähren. Genau das aber hat man uns genommen und wir haben es uns nehmen lassen, weshalb wir dann erst in der Sklavenwelt gelandet sind.
Einer, der der Führung seiner Seele folgt (egal, was geschieht), bleibt in jeder Lebenssituation souverän und er kann niemals versklavt werden. Das genau ist die Führung, um die es für uns jetzt geht. Wir müssen dazu unseren inneren Raum einnehmen… und uns in Bewegung setzen: zuerst hin zu uns selbst und dann auch in unserer äusseren Welt. Sobald wir allerdings der Führung unserer Seele folgen, wird alles “wie von selber” gehen.
Das bedeutet, daß man den Verstand benutzt, um sich in ein inneres Alleinsein zurückzuziehen, in dem die Seele heraufbeschworen werden kann. Für mich ist das Alleinsein wie ein aufklappbarer Wald, den ich überall mit mir herumtrage und jederzeit um mich herum ausbreiten kann, wenn ich es wünsche. Ich sitze in Gedanken am Fuß der riesigen alten Bäume meiner Kindheit, lehne mich gegen einen Baumstamm und stelle meine Fragen, erhalte die Antworten und löse meine Waldlandschaft dann wieder auf – bis zum nächstenmal. Die Erfahrung ist direkt, kurz und kraftspendend.
Wie genial! Es braucht also keinen grossen Aufwand, weder zeitmässig noch geldmässig… und es ist überall machbar, wirklich überall. Die Religionen und esoterischen Geschäftemacher haben uns freilich über lange Zeit daran gewöhnt, dass nichts umsonst ist – erst recht nicht unser Seelenheil. Und so stolpern viele von einer Psycho-Tankstelle zur nächsten, um dann zurück zu kommen in den Alltag und dort im Handumdrehen den Glanz des Erfahrenen wieder einzubüssen.
Aber schliesslich hat doch alles seinen Preis, sagt man – und das stimmt auch in einer Welt, in der “die Wirtschaft” zum goldenen Kalb gemacht wurde, um das alle herumtanzen… während sie die Quelle all dessen, was hier erschaffen und produziert wird, verleugnen.
Freilich kann es einmal gut tun, für eine Weile aus dem Gewohnten herauszugehen und in einem geschützten Feld neue Konzepte und Verhaltensmöglichkeiten kennen zu lernen. Doch danach beginnt für die meisten wieder der lange und oft trostlose “Urlaub von der eigenen Seele”. Und genau da liegt das eigentliche Problem. So aber können wir nie Führung übernehmen. Diese Verbindung muss vielmehr ganz alleine und aktiv hergestellt werden – und zwar immer und immer wieder.
Die Wahrheit ist, daß man nur in der Lage sein muß, Störungen zu ignorieren, um alleine zu sein. (…) Wenn du jemals ein Teenager warst – was man annehmen sollte –, weißt du, wie man sich taub stellt und schlichtweg alles ignoriert. Mütter von zweijährigen Schreihälsen, die keine Nacht schlafen, wissen, wie man sein Alleinsein sucht und findet. Es ist sehr einfach, aber man muß sich an die Techniken erinnern und sie tatsächlich anwenden, das ist die einzige Schwierigkeit.
Obwohl man längeres Alleinsein in absoluter Ungestörtheit vorziehen mag, ist es ebenso wichtig, das Alleinsein inmitten einer Massenveranstaltung mit Tausenden von Leuten zu praktizieren. Tatsache ist, daß alle Menschen häufig mit ihrer Seele kommunizieren, aber anstatt diesen Zustand bewußt herbeizuführen, fallen die meisten unversehens, wie in einen Tagtraum, und urplötzlich hinein, ohne zu wissen, wie ihnen geschieht.
Seelenführung ist so unglaublich einfach, dass jedes Kind ihr folgen kann. Kinder kommen gerade aus der Welt der Seele und sind noch sehr direkt mit ihr verbunden. Sie können deshalb oft gar nicht verstehen, was mit den Erwachsenen los ist, die sie leugnen und tun, als wären sie von einem Gespenst verfolgt.
Zudem ist Seelenführung so intelligent, klar und irrtumsfrei, dass es nur Vorteile bringen würde, wenn man ihr folgt. Warum tun wir es dann nicht? Warum lassen wir uns stattdessen lieber in die Irre führen und sind unglücklich und leidend? Eben, weil wir dieser Führung nicht mehr vertrauen und stattdessen die Bequemlichkeit einer äusseren (Irre-) Führung gewählt haben. Hier dreht sich alles nun im Kreis.
Und wir können wählen, so weiter zu machen oder doch endlich den Schritt heraus zu machen aus dem selbstzerstörerischen Kreislauf. Das wird uns allerdings alles kosten, vor allem unser bisheriges bequemes Leben in einem tiefen Schlaf. Das Geschenk, das wir dafür bekommen, ist kostbar – nämlich Freiheit und Lebendigkeit. Und damit wären wir selber wieder die Meister unseres Lebens.
Da jede Form der Seelenkommunikation in der westlichen Zivilisation für abwegig und unnormal gehalten wird, haben wir gelernt, solche Episoden mit weltlichen Begriffen zu umschreiben. Wir nennen es “Selbstgespräche führen”, “in Gedanken verloren sein, oder “dösen” und “abwesend sein”. (…)
Die Arbeits- und Erziehungswelt hält jede Abkehr von ihrem Trubel für unproduktiv, obwohl in Wahrheit erwiesen ist, daß gewolltes Alleinsein den Nährboden für jegliche Produktivität bildet. Die wilde Seele gibt uns während dieser Zeitz Ideen ein, die wir in Gedanken aussortieren, um zu sehen, welche am produktivsten sind und in die Tat umgesetzt werden sollten.
Auffallenderweise betrifft eine solche Haltung immer nur die westliche Welt und all das, was von ihr dominiert wird. Das sollte uns zu denken geben: Wir, die wir so modern, so intelligent und so fortschrittlich sind… dass wir unsere Seelen-Herkunft einfach abstreifen und ausgrenzen können?
Das ist auch dieselbe Welt oder Gesellschaft, die in den letzten paar Jahren im Super-Intelligenztest der “Migrations-, Pandemie- und Kriegsplage” rauschend durchgefallen ist und immer noch darauf beharrt, dass ihr Weg der einzig richtig ist – während darin Menschen elendig zugrunde gehen und überall die Klauen der Diktatur durchgreifen. Genau diese Welt aber weigert sich auch weiterhin, die Realität der Seele und einer universellen Ordnung anzuerkennen?
Ist das nicht Grund genug, dieses sinkende Schiff eiligst zu verlassen und zurück zu kehren auf den Weg, der uns – wie immer schon – in die einzig richtige Richtung führen kann?
Es ist diese Zwiesprache mit der Seele, die uns Mut einflößt und die Willenskraft, unsere Talente in der Außenwelt zu manifestieren, was immer unsere Talente sein mögen. Es ist diese kurze, vielleicht nur minutenlange, aber bewußt herbeigeführte Vereinigung mit der Seele, die uns bewegt, unser Innenleben für alle sichtbar auszustrahlen, anstatt es unter Bergen von Scham, Furcht vor Rache oder Attacken, Lethargie und Ausreden aller Art zu begraben.
Und tatsächlich: wir haben jetzt keine Ausrede mehr – keine! Es nicht zu tun, wäre wie im vollem Wissen auf der bereits sinkenden Titanic zu verbleiben und weiter zu tanzen, während die Veranstalter gerade unseren sicheren Untergang inszenieren.
Wir haben dieses Leben gewählt, weil wir am grossen Abenteuer des Absprungs vom fehlgeleiteten Schiff teilnehmen wollten. Wir haben es nur ein bisschen vergessen. Jetzt ist die Zeit da, dass wir die Führung übernehmen, die immer schon unsere Aufgabe war – und es ist egal, ob wir uns dafür bereit fühlen oder nicht. In der Verbindung mit unserer Seele wird uns alles möglich sein!
Copyright: Magda Wimmer – https://inner-resonance.net
Heute vor 80 Jahren haben die Mitglieder der Münchner Widerstandsgruppe “Die weisse Rose” – Hans und Sophie Scholl und andere – ihr Leben gelassen für ihren Einsatz gegen das Unrechtsregime, das sich damals in einem ersten weltweiten Probelauf zur Machtübernahme aufgeworfen hatte. Mittlerweile hat es sich wieder erhoben – und wie damals, so haben auch jetzt zahllose Menschen daran vorbeigeschaut und weitergemacht. Diesesmal aber sind wir alle betroffen!
Eine einzige Tageszeitung hier hat darüber geschrieben – unter dem Titel “Es lebe die Freiheit”. Der Artikel endet mit dem Erwähnen von Frieden, Freiheit, Würde eines jeden Menschen… als Werte dieser Gruppe. Abschliessend heisst es: “Sie sind heute das Fundament unserer Freiheitlichen Demokratie”. Das macht fassungslos… in einer Welt, in der gerade diese Werte auf unglaubliche Weise wieder mit Füssen getreten werden.